Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Welche Bedeutung die Zahn- und Mundgesundheit für Patienten mit Demenz hat, beschreibt Prof. Dr. Christian E. Besimo (Schweiz) in einem Fachbeitrag in der DZW 11/16 auf Seite 10. In einer eigenen Studie wurde dokumentiert, dass fast 60 Prozent der Bewohner einer Einrichtung für demenzkranke Menschen, die noch eigene Zähne hatten, Karies aufwiesen.
Im Schnitt 25 Monate seit dem letzten Zahnarztbesuch
Bei 85 Prozent lagen Entzündungen des Zahnfleischs vor, 35 Prozent wiesen Entzündungen der übrigen Mundschleimhäute oder Pilzinfektionen auf. Dies, obwohl die Patienten von einer qualitativ guten Betreuung profitierten, die auch regelmäßige Mund- und Prothesenhygiene umfasste. Der letzte Zahnarztbesuch lag aber im Mittel 25 Monate zurück.
Die Zahn- und Mundgesundheit müsse in der Betreuung demenziell erkrankter Patienten daher künftig stärker berücksichtigt werden, da „orale Erkrankungen das Wohlbefinden der Betroffenen deutlich zu beeinträchtigen vermögen, auch wenn dies oft nicht einfach erkennbar ist“, so Besimo.
Früher mit präventiven Maßnahmen einsteigen
Eine zentrale Rolle komme dem frühzeitigen Erkennen kognitiver Einschränkungen im Alter auch in der zahnärztlichen Praxis zu. Dann könnten auch präventiv zahnmedizinische Maßnahmen ergriffen werden, bei denen der Patient noch kooperativ sei und sich an die neue Mundsituation gewöhnen könne. Beim Übergang in eine Pflegeeinrichtung sollten die oralen Gesundheitsrisiken bestimmt und ein entsprechender Präventionsplan entwickelt werden. Für die erfolgreiche Betreuung von Demenzpatienten komme es dann auch auf die enge Zusammenarbeit von Zahnarzt und zahnmedizinischem Fachpersonal wie Prophylaxeassistentin oder Dentalhygienikerin an, so Besimo.
Mehr Wissen und Fortbildung für die Praxis sei daher wichtig, so Besimo und Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Dresden. Beide sind Leiter eines neuen Masterstudiengangs Alterszahnmedizin und Orale Medizin in Dresden, der dieses Wissen vermitteln will.
Quelle dzw.de