Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Einige typische Symptome sind langandauernde Heiserkeit, schlecht heilende Wunden im Mund oder ein Fremdkörpergefühl in Rachen oder Hals: Kopf-Hals-Krebs ist derzeit die sechsthäufigste Krebsart weltweit. Allein in Deutschland treten pro Jahr bis zu 16.000 neue Fälle auf.
Eine europaweite Aktionswoche (23. bis 27. September 2013) klärt daher über Krebserkrankun¬gen im Kopf-Hals-Bereich auf. Ziel ist es, das Bewusstsein für die im¬mer häufiger auftretende Erkran¬kung zu schärfen und durch Infor¬mationen zu Anzeichen und Früh¬erkennungsmöglichkeiten die Heilungschancen zu verbessern, so Jean-Louis Lefevbre von der Fachgesellschaft European Head and Neck Society (EHNS) in einer Pressenotiz. Die als „Make Sense“ betitelte Kampagne wurde von der EHNS in Zusammenarbeit mit Landesorganisationen, Ärzten und Patientenorganisation ins Leben gerufen und informiert über die Beeinträchtigungen beim Sprechen und Schlucken, Auswirkungen auf die Sinnesorgane und Behandlungsmöglichkeiten (www.makesensecampaign.eu).
„Bisher werden 60 bis 70 Prozent der Kopf-Hals-Tumoren leider erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da die Symptome häufig nicht von denen anderer und harmloserer Erkrankungen zu unterscheiden sind“, so Professor Dr. med. Andreas Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohren¬heilkunde des Universitätsklinikums Leipzig und EHNS-Vertreter in Deutschland.
Rauchen und Alkohol als Risikofaktoren
Mehr als 90 Prozent der Kopf-Hals-Tumore entstehen in den Zellen der Schleimhaut von Mundhöhle, Zunge, Rachen und Kehlkopf. Rauchen stellt den größten Risikofaktor für die Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren dar, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Übermäßiger Alkoholgenuss kann ebenso mitursächlich für die Tumorbildung sein, besonders gefährlich ist die Kombination beider Faktoren. Zudem steigt die Häufigkeit von Kopf-Hals-Tumoren mit der Verbreitung Humaner Papillomaviren (HPV).
Aber auch mechanische Irritationen, hervorgerufen beispielsweise durch schlecht sitzende Prothesen, kommen als Verursacher infrage. „Zahnärzte sollten ihre Patienten bei sichtbaren Veränderungen der Mundschleimhaut intensiv dazu befragen und gegebenenfalls an einen Facharzt der HNO-Kunde oder die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie überweisen. Und sie sollten ihren Patienten die sogenannte ,1-für-3-Regel‘ erklären“, sagt Dr. Markus Finzsch, Medical Affairs Manager Oncology beim biopharmazeutischen Unternehmen Merck Serono (Darmstadt), das die Aktionswoche unterstützt. Die Regel besagt: Tritt ein Symptom wie offene Wunden in der Mundhöhle, Schluckbeschwerden, Heiserkeit über einen Zeitraum von drei Wochen auf, sollten Betroffene einen Facharzt aufsuchen.
Denn wie bei allen Krebserkran¬kungen gilt: Je früher der Tumor erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Diese „1-für-3-Regel“, Symptome und Risikofak¬toren von Kopf-Hals-Krebs, werden in einer neuen Broschüre „Anzeichen für Kopf-Hals-Tumore“ ausführlich erklärt. Sie kann auf der Website unter www.kopf-hals-krebs.de kostenlos heruntergela¬den werden.
Männer häufiger betroffen als Frauen
Gute Zahnpflege ist ein essenzieller Bestandteil der Prophylaxe von Kopf-Hals-Tumoren. „Durch gute Zahnhygiene und besonders die Aufmerksamkeit gegenüber Veränderungen im Bereich der Mundhöhle können Kopf-Hals-Tumoren frühzeitig erkannt werden“, sagt Markus Finzsch. Zahlreiche Prominente wie Hollywood-Schauspieler Michael Douglas, Rolling-Stones-Schlagzeuger Charlie Watts, Beatles-Gitarrist George Harrison und der deutsche Mime Jan Fedder sind oder waren von Kopf-Hals-Tumoren betroffen. Obwohl nach wie vor Männer zwei bis dreimal häufiger erkranken als Frauen, ist auch bei Frauen die Tendenz steigend.
Vom 24. bis 26. September finden im Rahmen der Aktionswoche deutschlandweit auch Patien¬tentage in Kliniken und Kopf-Hals-Zentren statt. Experten aus dem Bereich Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) und Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie (MKG) bieten Untersuchungen zur Früherkennung und Informationsvorträge sowie weiterführende Materialien und Beratung an. Das ausführliche Programm sowie die jeweiligen Termine und Veranstaltungsorte sind auf www.kopf-hals-krebs.de zu finden.
In Deutschland werden die Veranstaltungen während der Aktionswoche auch von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Kopf-Hals-Tumoren der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), der Arbeitsgemeinschaft Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie dem Bundesverband der Kehlkopf¬losen und Kehlkopfoperierten e.V. unterstützt.
Quelle: www.dzw.de