Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Ein potenzieller Lebensspender zu werden wird in Zukunft noch einfacher, darauf verwiesen die DKMS – Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) vergangene Woche in Berlin. Die beschlossene Kooperation soll helfen, Patienten über die einfache Registrierung und die Wichtigkeit der Stammzellspende zu informieren – und zwar beim Zahnarztbesuch (die DZW berichtete).
„Für die Zusammenarbeit von Zahnärzten und der DKMS gibt es eine offensichtliche Schnittstelle: den Wangenabstrich. Für beide fängt Gesundheit sozusagen im Mund an“, erklärt der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel. „Zahnärzte sind engagiert, wenn es um die Aufklärung geht. In Deutschland wartet immer noch jeder fünfte Patient vergeblich auf den passenden Knochenmark- beziehungsweise Stammzellspender. Dabei reicht ein einfacher Abstrich der Wangenschleimhaut, um unverbindlich in die Spenderdatei aufgenommen zu werden.“
„Im Kampf gegen Blutkrebs ist die Einbindung der Zahnärzte Deutschlands ein großer Gewinn“, erklärte Dr. Elke Neujahr, Geschäftsführerin DKMS Deutschland, „unser Anliegen kann so einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Der regelmäßige Kontrollbesuch in der Zahnarztpraxis ist für die Mehrheit zur Routine geworden. Hier erreichen wir 76 Prozent aller Erwachsenen. Zudem ist der Zahnarzt als Mediziner prädestiniert, Fragen zum Prozedere zu beantworten.“
Engel erklärte in Berlin: „Über den Tellerrand hinaus schauen – beziehungsweise über den Mund hinausschauen – ist eine Aufgabe, die die Zahnmediziner in ihrem Praxisalltag viel häufiger erledigen als vermutet. Denn Zahnmedizin endet nicht an starren Grenzen. Mundgesundheit und Allgemeingesundheit hängen stark miteinander zusammen. In der Zahnmedizin gibt es dafür eine Redewendung: ‚An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch‘.
Zahnärzte sind oft die Ersten, die einen Verdacht auf Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma bereits im frühen Stadium äußern können. Die zahnärztliche Kontrolluntersuchung dient gleichzeitig der Früherkennung von lebensbedrohlichen Krankheiten wie dem Mundhöhlenkrebs. Der Zahnarzt ist somit nicht nur ein „Arzt für die Mundgesundheit“. Ihm kommt auch eine immer wichtigere Rolle bei der Prävention und bei der Erkennung internistischer Krankheitsbilder zu. Deshalb ist es für uns Zahnmediziner naheliegend, uns auch im Kampf gegen Blutkrebs zu engagieren.“
Im Wartezimmer vieler Zahnarztpraxen wird ab nun Informationsmaterial zum Thema „Mund auf gegen Blutkrebs. Stäbchen rein, Spender sein“ ausliegen. Der interessierte Patient soll dazu die Praxismitarbeiter zu Hintergründen befragen können oder auch den Zahnarzt selbst.
Zahnärzte können Infopakete zur Knochenmarkspende kostenlos unter www.dkms.de/bzaek anfordern, dort gibt es auch weitere Informationen zur DKMS. Die Kooperation wird auch von den Zahnärztekammern unterstützt.
Quelle: www.dzw.de