Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Kleinkinder besuchen immer häufiger Kindertagesstätten. Das bietet den Akteuren der Gruppenprophylaxe die Chance, Eltern und pädagogische Fachkräfte rechtzeitig darüber zu informieren, wie Kinderzähne von Anfang an gesund bleiben. Denn Karies im Kleinkindalter stellt eine massive Beeinträchtigung der kindlichen Gesundheit sowie der körperlichen und psychosozialen Entwicklungschancen dar. Etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder in Deutschland sind von frühkindlicher Karies betroffen. Doch welche Strategien zur Verhütung der Krankheit versprechen Erfolg?
Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ) hat nun unter dem Titel „Frühkindliche Karies: Zentrale Inhalte der Gruppenprophylaxe für unter Dreijährige“ eine Empfehlung veröffentlicht, die auch Kernbotschaften für die Elternarbeit und detaillierte Empfehlungen zur mundgesundheitsförderlichen Gestaltung des Kita-Alltags enthält. Während Prophylaxefachkräfte, Zahnärztinnen und Zahnärzte mit älteren Kindern in Kindergärten und Schulen bundesweit mehrmals im Jahr die richtige Zahnputztechnik üben und sie zu zahngesunder Ernährung motivieren, wobei sie auf bewährte pädagogische Konzepte bauen können, sind der Arbeit mit den Kleinkindern in der Kita-Gruppe entwicklungsbedingt enge Grenzen gesetzt. Die Kleinkinder werden spielerisch im Sinne einer Ritualbildung miteingebunden, die eigentliche Präventionsarbeit jedoch muss bei Eltern und Multiplikatoren ansetzen.
Mit Beginn des systematischen Ausbaus der Tagesbetreuung für die unter Dreijährigen durch das Kinderförderungsgesetz im Jahr 2008 war auch die Gruppenprophylaxe gefordert. Die meisten der bundesweit 17 Landesarbeitsgemeinschaften für Jugendzahnpflege haben bereits eigene Aktivitäten für die Zielgruppe der unter Dreijährigen entwickelt oder arbeiten derzeit an entsprechenden Konzepten. Mit der nun veröffentlichten Empfehlung, die auf der Mitgliederversammlung der DAJ Ende Juni 2012 auf große Resonanz und Akzeptanz stieß, möchte die DAJ diese Entwicklungen unterstützen und einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Gruppenprophylaxe leisten. Das Papier wurde vom Vorstand der DAJ verabschiedet, nachdem es der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde zur wissenschaftlichen Prüfung vorgelegt worden war. „Ziel ist es, den Ausbau der Maßnahmen für unter Dreijährige vor dem Hintergrund der Daten zur Kariesentwicklung vor Ort voranzubringen und Standards zu definieren, an denen sich alle Akteure orientieren können“, sagt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vorsitzender des DAJ-Vorstands und Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Ebenso wichtig ist die Empfehlung für den interdisziplinären Dialog“, ergänzt Dr. Michael Kleinebrinker, alternierender DAJ-Vorsitzender, der den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen im DAJ-Vorstand vertritt, „denn wir möchten wichtige Multiplikatoren wie Familienhebammen, Kinderkrankenschwestern, Tagesmütter, pädagogische Fachkräfte und Träger von Betreuungseinrichtungen für die mundgesundheitliche Prävention sensibilisieren und ihnen die wesentlichen Inhalte nahebringen.“
Unter www.daj.de kann das Papier „Frühkindliche Karies: Zentrale Inhalte der Gruppenprophylaxe für unter Dreijährige. Empfehlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) e.V.“ heruntergeladen werden. Beispiele guter Umsetzungspraxis finden sich ebenfalls im Netz in der Rubrik www.daj.de/Markt-der-Moeglichkeiten.65.0.html.
Quelle. www.dzw-online.de