Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Mit einer pfiffigen Idee, die Patienten die Mundhygiene erleichtern soll, und auch bei bettlägerigen und pflegebedürftigen Menschen gut angewendet werden kann, hat Dr. Bernhard Johnki aus Dülmen den ersten Preis der Stiftung für Innovative Zahnmedizin, Zürich, gewonnen. Er hatte sich mit seiner „ZahnWaschStrasse“ an der Ausschreibung in der Kategorie „Innovative Ideen/Innovatives Praxiskonzept“ für den Dental Innovation Award der Stiftung beteiligt. Mitte März erhielt er in Zürich die Auszeichnung überreicht.
„Der Markt für Zahnpflegeprodukte ist groß – mit Hand- oder elektrischen Zahnbürsten, Zahnseide, Floss, Sticks, Mundduschen, Spüllösungen und vielem mehr. Doch leider ist die Umsetzung der Empfehlungen des freundlichen Zahnarztes für die tägliche Mundhygiene zu Hause viel schwieriger als man bei seinem Besuch in der Praxis noch dachte. Ungeübte stellen im Kampf mit der Zahnseide plötzlich fest, dass es gar nichts für sie ist und sie weiterhin lieber die Finger davon lassen. Ähnlich verhält es sich mit der neu empfohlenen Putztechnik der Zahnarztpraxis, und man verfällt erneut in die seit Jahrzehnten verwendete Art, seine Zähne zu reinigen“, berichtet Johnki aus seinen Erfahrungen mit der Mundhygiene bei seinen Patienten.
Die Frage, wie man es erreichen kann, dass eine gleichbleibend gute Mundhygiene in allen Altersgruppen stets vorhanden bleibt, stellte sich der in eigener Praxis in Dülmen-Merfeld niedergelassene Kassenzahnarzt schon seit vielen Jahren. Seine Idee: einen Automaten entwickeln, der den Menschen die tägliche Arbeit der Mundhygiene abnimmt, sehr gute Reinigungswerte erzielt, leicht in der Handhabung ist und auch bei bettlägerigen Patienten ohne Probleme vom Pflegepersonal einsatzfähig ist.
In zehn Jahren Entwicklungsarbeit entstand so seine – patentrechtlich europaweit geschützte –„ZahnWaschStrasse“. Johnki entwickelte ein Gerät, das über ein Mundstück dem Anwender eine Reinigungslösung mit abgestimmtem Druck auf die Zahnflächen spritzt und gleichzeitig die gebrauchte Flüssigkeit aus dem Mund wieder absaugt, um ein Verschlucken zu verhindern.
Mit seiner Erfindung nahm er an der Ausschreibung „Innovative Ideen und Therapiekonzepte“, die aus mehr als 70 Beiträgen rund um Erneuerungen in der Zahnheilkunde vom Preiskomitee, Univ.-Prof. Dr. Attin (Uni Zürich), Univ.-Prof. Dr. Frankenberger (Uni Marburg) und Privatdozent Dr. Meyer-Lückel (Uni Kiel) auf den ersten Platz gewählt wurde.
Das Team um Dr. Johnki baut weiterhin auf Synergie zu anderen Institutionen und hofft jetzt über die tägliche Netzwerkarbeit einen Investor zu finden, mit dem diese Erfindung breit verfügbar gemacht werden kann.
Johnki ist auch in anderen Bereichen als Erfinder praktischer Hilfsmittel aktiv. So entwickelte er den „Prothesen-Abzieher“ oder „DentoLifter“ (die DZW berichtete), ein kleines Gerät aus Kunststoff, mit dem zum Beispiel Senioren ihre herausnehmbaren Prothesen leicht anheben können. Der DentoLifter hilft Patienten aber auch, Schienen und Aligner aller Art leicht zu entfernen, ohne sich die Fingernägel abzubrechen oder ungeeignete „Hilfsmittel“ zu verwenden, so Johnki. Über seine im April dieses Jahres gegründete Firma GeriaDental (www.GeriaDental.com) in Borken will er dieses und andere praktische Geräte jetzt mit Vertriebspartnern auch den Praxen zur Verfügung stellen.
Quelle: dzw.de